Veröffentlichungen in klassischen Medien sind für Selbstständige und KMU immer noch viel Wert. Daran hat sich auch im Social-Media-Zeitalter nichts geändert. Aber wie kommt man in die Medien? Wie macht man als kleines Unternehmen PR? Die Antworten darauf kommen heute in Form eines Gastartikels von Manuela Kuhlmann, Trainerin für Pressearbeit.
Pressearbeit ist nicht gleich Pressearbeit. In großen Konzernen stehen die Telefone der Presseabteilung nicht still, während sich KMU oder Selbständige fragen: Wie komme ich in die Medien, um bekannter zu werden? Denn wer weiß, wie Journalisten arbeiten, und wer Pressearbeit gezielt nutzt, kann mit seiner Botschaft viele Menschen erreichen.
Pressearbeit als Strategie, sichtbar zu werden
Pressearbeit ist ein Teil der Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen, Vereinen oder auch von Privatpersonen, die von öffentlichem Interesse sind. Streng genommen ist die Pressestelle der Schnittpunkt zwischen Unternehmen und Journalist.
Redaktionen erhalten über die Pressestelle Information über das Unternehmen oder auch zu Produkten, und Journalisten haben hier ihre Ansprechpartner. Für kleinere oder mittelständische Unternehmen ist diese Definition jedoch zu eng gefasst. Sie können Pressearbeit als Strategie nutzen, um sichtbarer zu werden.
Mit Geschichten einzigartig werden
Gerade wer mit spannenden Geschichten in die Medien kommt, wird mit seinem einzigartigen Produkt, seiner großartigen Idee oder seiner Dienstleistung für seine Lieblingskunden sichtbar.
Auch bei der Mitarbeitergewinnung hat ein Unternehmen über Pressearbeit die Möglichkeit, sich gegenüber seiner Konkurrenz um gutes Personal als attraktives Unternehmen darzustellen. Schließlich suchen Arbeitnehmer immer mehr nach eher sozialen Kriterien als nach dem Gehalt ihren Arbeitsplatz aus.
Presse ist glaubwürdig
Veröffentlichungen in den Medien haben nach wie vor eine enorm hohe Glaubwürdigkeit. Schließlich behauptet nicht ein Unternehmen etwas von sich, sondern es wird durch einen Journalisten publiziert. Genau das ist die Herausforderung: Die guten Themen müssen dem Journalisten als diese präsentiert werden.
Er entscheidet, was in die Zeitung, das Magazin oder ins Fernsehen kommt. Seine Auswahlkriterien sind dabei immer der Neuheitswert oder der Unterhaltungswert der Information. Sein Job ist es, Inhalte zu liefern, die für seine Leser interessant, neu, witzig oder unterhaltsam sind.
Bei immer dünner werdenden Redaktionen kann gut aufbereitetes Pressematerial, das den Leser berücksichtigt, gute Bilder liefert und wenig Aufwand für den Journalisten macht, entscheidend für eine Veröffentlichung in den Medien sein.
Handwerkszeug
Darum ist es wichtig, zu verstehen, wie Journalisten arbeiten und die Informationen an die Presse – auch textlich – gut aufzubereiten. Wichtigster Punkt: Journalistische Beiträge unterscheiden sich von Marketingkampagnen oder Produktpräsentationen. Der Journalist möchte eine Geschichte erzählen oder etwas Neues veröffentlichen. Ein Produkttext, der zum Inhalt hat, wie toll eben dieses ist, wird nicht veröffentlicht und schreckt eher ab. Eine Geschichte, die den Kunden in den Mittelpunkt stellt und ganz nebenbei erklärt, wie das Produkt das Leben verändert hat, kann der Renner werden.
In Unternehmen gibt es viele interessante Themen. Gerade in Hinsicht auf Mitarbeiterbindung oder der Notwendigkeit neue Mitarbeiter zu finden, lassen viele Unternehmen ihre Potenziale in der Pressearbeit ungenutzt. In einer Nische könnten sie genau die richtigen zukünftigen Mitarbeiter oder Kunden anziehen.
Auch Anlässe wie Firmen-Events, Jubiläen oder Produkt-Neuentwicklungen sind gute Chancen um sich zu zeigen, denn sie sind die perfekten Aufhänger, um in die Medien zu kommen.
Qualität vor Quantität
Sicherlich ist es schön, wenn das Unternehmen bekannt wird. Wirkungsvoll wird Pressearbeit aber erst, wenn die richtige Botschaft auch die richtigen Menschen erreicht. Bei der Planung der Pressearbeit muss die Zielkundschaft im Blick sein.
Es nützt also nichts, eine hohe Reichweite mit einer Botschaft zu haben, die eigentlich nicht zum Unternehmen passt oder überhaupt nicht die gewünschte Kundschaft anspricht. Pressearbeit kann bewusst geplant werden. Dann ist sie erfolgreich.
Hier sind die drei wichtigsten Tipps für die Pressearbeit kleinerer Unternehmen:
- Bedien die Medien, die auch Deine Lieblingskunden nutzen.
- Entscheide Dich für eine klare Botschaft mit der Du sichtbar werden willst und verpacke diese in spannende Geschichten.
- Nutz Anlässe mit Informations- oder Unterhaltungswert für Deine Pressearbeit.
Gastautorin Manuela Kuhlmann (www.manuelakuhlmann.de) zeigt mittelständischen Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, wie sie in die Medien kommen. Als Trainerin für Pressearbeit erklärt sie in Seminaren und Workshops, wie Pressearbeit funktioniert, damit KMU keine teure Agentur brauchen. Sie informiert in ihrem Blog über Pressearbeit und gibt in ihrem wöchentlichen Newsletter Tipps, wie Du in die Medien kommst.