Die 5 größten Fehler und Irrtümer rund um Content-Strategie und Redaktionsplan

Ein bisschen kommentieren, liken und identische Postings automatisch auf mehreren Kanälen veröffentlichen. Noch die eine oder andere Anzeige für mehr Reichweite und zack, fertig ist Dein Content-Marketing. Dann hast Du wieder Zeit für das, mit dem Du Deine Brötchen verdienst. Ist es wirklich so einfach? 

Die Realität sieht anders aus. Content-Marketing ist mehr als nur schnelles Posten und hoffen auf Reichweite. Wenn Du langfristig erfolgreich sein willst, solltest Du typische Fallen kennen – und vermeiden.

Die fünf häufigsten Fehler und Irrtümer, die ich in meiner Beratung immer wieder beobachte:

Der „Überall-dabei-Irrtum“: Weniger ist mehr

Du kennst das vielleicht: LinkedIn, Instagram, Facebook, YouTube, TikTok, Pinterest … die Liste der Plattformen wird immer länger. Und überall heißt es: „Hier müsst ihr unbedingt dabei sein!“ Der Druck wächst, keine Chance zu verpassen. Also schnell überall ein Profil anlegen und irgendwie bespielen.

Doch was gut gemeint ist, wird schnell zur Überforderung. Statt auf wenigen Kanälen richtig präsent zu sein, verteilst Du Deine wertvolle Energie auf zu viele Plattformen. Das Ergebnis:

Überall ein bisschen, nirgendwo richtig. Die Postings wirken hastig erstellt, die Profile halb leer, und die erhoffte Resonanz bleibt aus.

Der bessere Weg? Geh einen Schritt zurück und stell Dir diese drei Fragen:

  • Wo ist meine Zielgruppe wirklich aktiv?
  • Welche Plattformen passen zu meiner Art der Kommunikation?
  • Für welche Kanäle habe ich realistisch Zeit und Ressourcen?

Meist kristallisieren sich dann zwei oder drei Plattformen heraus. Konzentriere Dich zunächst auf diese.

Entwickle dort eine klare Präsenz, baue echte Beziehungen auf und etabliere Deinen eigenen Stil. Das fühlt sich nicht nur stimmiger an – es bringt auch bessere Ergebnisse.

Tipp aus der Praxis: Teste neue Plattformen erst dann, wenn Du Deine Hauptkanäle sicher im Griff hast. Trends können warten. Meistens ist der Hype eh schnell wieder vorbei. Authentizität und Konstanz sind wichtiger als omnipräsent zu sein.

Der „Copy & Paste“-Fehlgriff: Ein Inhalt passt nicht für alle

Einen Text schreiben, schnell auf allen Kanälen teilen – fertig! Verlockend, oder? Zeit gespart, Content produziert. Doch leider funktioniert diese Methode nur selten. Warum? Weil jede Plattform ihre eigene „Sprache“ spricht und ihr eigenes Publikum hat.

Ein ausführlicher LinkedIn-Artikel wirkt auf Instagram deplatziert. Ein lockerer Instagram-Post kann auf LinkedIn unprofessionell rüberkommen.

Stattdessen empfehle ich Dir:

  • Definiere für jeden Kanal eine eigene Content-Strategie
  • Passe Tonalität und Format entsprechend an
  • Nutze die jeweiligen Plattform-Features (z. B. Karussell-Posts oder Reels auf Instagram, Umfragen und PDFs auf LinkedIn)

Tipp aus der Praxis: Plane lieber weniger Content ein, den Du dann kanalspezifisch aufbereitest. Die Basis darf gleich sein – aber bereite den eigentlichen Post individuell auf.

Die „Content ohne Strategie“-Falle: Erst denken, dann posten

Kennst Du das? Der Feed ist leer, schnell muss ein Post her. Irgendetwas wird Dir schon einfallen. Hauptsache, es ist überhaupt etwas zu sehen. Doch ohne roten Faden verpufft die Wirkung Deiner Inhalte.

Content-Marketing ohne Strategie ist wie eine Reise ohne Ziel: Du bewegst Dich zwar, kommst aber nirgendwo an. Dabei braucht es gar keinen 100-seitigen Strategieplan. Oft reichen schon einige grundlegende Überlegungen:

  • Was sind meine konkreten Ziele?
  • Welche Themen interessieren meine Zielgruppe wirklich?
  • Welche Inhalte unterstützen meinen Expertenstatus?

Tipp aus der Praxis: Erstelle einen einfachen Content-Kalender mit Deinen wichtigsten Themen. Plane mindestens vier Wochen im Voraus. Das gibt Dir Struktur, verschafft Dir einen guten Überblick und verhindert Aktionismus.

Der „Reichweite ist alles“-Mythos: Auf die richtigen Zahlen schauen

Große Reichweite, viele Follower – das muss doch erfolgreich sein, oder? Nicht unbedingt. Oft sind es gerade die kleinen, aber engagierten Communitys, die für Dein Business wertvoll sind.

Was nützen Dir 10.000 Follower, wenn niemand Deine Angebote wahrnimmt? Wenn die Leads ausbleiben? Besser sind 1.000 Menschen, die sich wirklich für Dich und Deine Inhalte interessieren und mit Dir in den Dialog treten.

Achte deshalb auf:

  • Engagement-Rate (Likes, Kommentare, Shares)
  • Qualität der Interaktionen
  • konkrete Anfragen und Leads
  • tatsächliche Conversions

Tipp aus der Praxis: Überprüfe regelmäßig Deine Analytics. Welche Inhalte generieren echte Resonanz? Welche führen zu Anfragen? Daraus lernst Du mehr als aus reinen Reichweitenzahlen.

Die „Einbahnstraßen-Kommunikation“: Du brauchst Dialog statt Monolog

„Posten und tschüss“ – ein klassischer Fehler. Content-Marketing ist keine Einbahnstraße, sondern eine Dialogmöglichkeit mit Deiner Zielgruppe. Wenn Du nur sendest, aber nicht zuhörst, verschenkst Du wertvolle Chancen.

Dabei bietet jeder Kommentar, jede Nachricht die Gelegenheit:

  • Deine Expertise zu zeigen
  • Beziehungen aufzubauen
  • mehr über die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe zu lernen
  • authentisch und nahbar zu wirken

Nimm Dir deshalb bewusst Zeit für:

  • schnelle Reaktionen auf Kommentare
  • echte Gespräche in den Direktnachrichten
  • regelmäßiges Community-Management
  • das Aufgreifen von Feedback

Tipp aus der Praxis: Reservier Dir täglich feste Zeiten für die Kommunikation mit Deiner Community. 15–30 Minuten reichen oft schon aus, um am Ball zu bleiben.

Dein Weg zu erfolgreichem Content-Marketing

Keine Sorge: Niemand wird als Content-Marketing-Profi geboren. Die genannten Irrtümer und Fehler sind wirklich Klassiker und gehören zum Lernprozess dazu. Das Gute ist: Du kannst sie ab jetzt bewusst vermeiden und Deinen eigenen, erfolgreichen Weg gehen.

Starte am besten mit einem einzelnen Punkt, der Dich besonders anspricht. Konzentriere Dich beispielsweise zunächst darauf, einen Kanal wirklich professionell zu bespielen.

Oder entwickle eine einfache Content-Strategie, die zu Dir und Deinem Business passt. Schritt für Schritt wird aus holprigem Content-Marketing eine runde Sache – authentisch, wirkungsvoll und mit echtem Mehrwert für Deine Zielgruppe.

Und das Beste: Mit jedem Tag, den Du bewusst an Deiner Content-Strategie arbeitest, wächst Deine Expertise. Du erkennst immer besser, was bei Deiner Community ankommt und was nicht. Aus anfänglicher Unsicherheit wird Routine, aus Routine entwickelt sich echte Freude am Content-Marketing. 🙂

Also, ran an die Umsetzung – deine Zielgruppe wartet schon auf Deine wertvollen Inhalte!

PS: Diesen Artikel habe ich seit seinem Erscheinen 2018 regelmäßig aktualisiert.


Simone Maader Kommunikation_Content und Content-Coaching

Moin, und ich bin Simone Maader, ein echtes Nordlicht, mein Credo ist #EinfachBessererContent und ich betreibe dieses Blog.

Mein Ziel ist es, Dich von Blabla und Content-Chaos zu befreien.
Deshalb gibt es hier viele Tipps rund um Content fürs Web.

Ich möchte, dass Du Deine Zielgruppe begeisterst und mit Freude, Leichtigkeit und vor allem erfolgreich online sichtbar wirst. Wie wir das gemeinsam hinbekommen, das erfährst Du hier: https://www.maader.de

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4 Kommentare zu „Die 5 größten Fehler und Irrtümer rund um Content-Strategie und Redaktionsplan“

  1. Liebe Simone
    jetzt habe ich gerade meine Facebookseite mit Instagram verknüpft und Du führst mir vor Augen, dass das vielleicht keine so gute Idee war! 🙂 Ich habe jetzt nämlich einen Business-Account bei Insta, Du auch?
    Vielen Dank für die viele Infos, die wie immwer verständlich und gut rüberkommen.
    Herzliche Grüße aus dem Norden von HH
    Inge

    1. Liebe Inge,

      es ist völlig okay, beide miteinander zu verknüpfen. Wenn Du auf Instagram Werbung schalten möchtest, ist eine Verknüpfung mit der Seite sogar notwendig. Ich halte es nur nicht für sinnvoll, die Facebook-Kontakte mit denselben Postings zu füttern, wie die Follower auf Instagram.

      Und obwohl der FB-Algorithmus ja nur einen Bruchteil der Veröffentlichungen anzeigt, landen z. B. ausgerechnet die, die über Instagram kommen, verstärkt in meiner Timeline. Ich sehe also vieles doppelt … Das kann man gelegentlich machen. Aber als „Strategie“ taugt das ständige Cross-Posten aus meiner Sicht eben nicht.

      Herzliche Grüße
      Simone

  2. Das ist ein sehr guter Hinweis mit dem Cross-Posten (Insta – FB). Ich hatte bisher angenommen, dass durch die verschiedenen Algorithmen nicht jeder Follower das Gleiche auf beiden Plattformen sieht. Hm. Danke für deine wertvollen Denkanstöße, liebe Simone. Und um auf deine Frage zu antworten: ich habe einen Content-Plan, gebe mir aber viel Flexibilität bei der Ausführung.
    Viele Grüße
    Monika

    1. Liebe Monika,

      es kommt sicherlich auch darauf an, wie häufig man postet. Aber ich sehe wirklich häufig denselben Beitrag auf zwei unterschiedlichen Plattformen. Besonders oft kommt das vor, wenn das Cross-Posting zeitgleich auf den Kanälen stattfindet. Scrolle ich also für ein paar Minuten durch Facebook und anschließend noch durch Instagram, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass mir Doppelungen begegnen. Vielleicht ließe sich das entzerren, wenn andere Zeiten gewählt werden. Dann bleibt aber immer noch das Problem der unterschiedlichen Ansprüche auf den einzelnen Social-Media-Kanälen.
      Dass Du Dir Flexibilität für Deinen Content-Plan gönnst, finde ich gut. Zu starr darf so ein Plan ja nicht sein. Aber aus dem Ruder laufen sollte die Planung natürlich auch nicht. 😉

      Liebe Grüße
      Simone

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