Da hast Du nun stundenlang am Text gefeilt, Farben und Bilder hübsch gemacht und dann? Nichts … Eine Öffnungsrate weit unter 20 Prozent treibt Dir die Tränen in die Augen und der Frust kommt hoch. Ich habe ein paar Ideen, weshalb Deine E-Mails nicht gelesen werden.
Um es gleich zu sagen: Menschen zum Öffnen von E-Mails zu bewegen, ist heute wirklich nicht leicht. Das kennen wir doch alle von uns selbst. Meistens ist mein Postfach schon morgens rappelvoll.
Ich weiß ja nicht, wie das bei Dir läuft, aber ich scanne die Absender, anschließend die Betreffzeile, dann linse ich in Outlook auf die Vorschau und oft lösche ich danach direkt.
Das willst Du mit Deiner eigenen Nachricht natürlich unbedingt vermeiden. Woran aber könnte es liegen, wenn sich trotz aller Mühen niemand für Deine elektronische Post interessiert?
1. Du schreibst das, was eh schon jeder weiß
Deine Texte brauchen einen echten Mehrwert. Ja, ich weiß, das sagt sich immer so leicht daher. Was ist denn dieser Mehrwert und wo findest Du ihn? Bei Deinen Kunden. Hör zu, von welchen Problemen sie berichten. Was sind die Punkte, die vielen immer wieder unter den Nägeln brennen?
Du hast noch nicht so viele Kunden, um das herauszufinden? Dann lies Blogs von Kollegen, die schon länger im Geschäft sind und schau, welche Beitrage besonders oft kommentiert werden. Und noch wichtiger: Was schreiben die Leser? Was bewegt sie?
Lesen und/oder zuhören und die für Dich passenden Schlüsse ziehen – das ist der Weg zu Content mit Mehrwert.
2. Deine E-Mails wecken keine oder falsche Erwartungen
Deine E-Mail braucht eine knackige Betreffzeile, damit sie in der Flut anderer Mails überhaupt wahrgenommen wird. Mit „Februar-Newsletter – 02/2017“ wirst Du niemanden hinter dem Ofen hervorlocken.
Sag einfach kurz und knapp, was Dein Leser erwarten kann. Betreffzeilen wie „20 Prozent Rabatt auf xyz“, „10 Tipps für tralala“ oder „Sichere Dir einen der letzten freien Plätze für abc“ funktionieren erheblich besser.
Ausdrücklich abraten möchte ich Dir von übertrieben Versprechungen. Aussagen wie „Lerne, wie Du in 3 Monaten ein sechsstelliges Einkommen erzielst“ nimmt kaum noch jemand ernst. Dazu gibt es einfach zu viele Scharlatane, die sich im Netz tummeln und reißerische Sprüche klopfen.
Ein anderes Problem sind E-Mails, die mir Inhalte versprechen, die ich hinterher gar nicht bekomme. Wie oft habe ich mich schon geärgert, wenn mir zum Beispiel ein E-Book oder ein Workbook versprochen wurde – und was dann kam, war eine läppische Sammlung von zwei oder drei Checklisten.
Auch nicht schön: Der Betreff verspricht mir eine interessante Geschichte oder Tipps, aber nach zwei, drei Sätzen werde ich plötzlich aufgefordert, einen teuren Kurs zu buchen. Mal ehrlich, wenn das bei einem Netzwerktreffen jemand so machen würde …
Diese Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, dass Du eine vertrauensvolle Beziehung zu Deinen Lesern aufbaust, damit Deine Nachrichten gelesen werden.
3. Du versteckst Dich und Deine Persönlichkeit
Sei Du selbst, bleib echt. Ich kann es nicht oft genug sagen: Du bist als Solopreneur oder mit einem kleinen Unternehmen das Aushängeschild.
[bctt tweet=“Menschen kaufen am liebsten von Menschen. #Solopreneure #Sichtbarkeit #Marketing“ username=“SimoneMaader“]
Wenn Du einen Newsletter oder eine Verkaufs-E-Mail schreibst, dann versteck Dich nicht hinter Logos, Stockbildern und sprachlichen Allgemeinplätzen. Schreib ich, wenn Du allein arbeitest, nicht wir und schon gar nicht man. Bau ein Foto von Dir ein, mach es persönlich, erzähl von Dir und was Dich umtreibt.
4. Du achtest nicht auf die Leserfreundlichkeit
Ein großer Teil der E-Mails wird schon jetzt über das Smartphone aufgerufen. Meine Newsletter lese ich im Bus, in der U-Bahn, während ich irgendwo auf meine Kinder warte oder in der Werbepause abends auf dem Sofa vor dem Fernseher.
Nichts ist schlimmer als eine E-Mail, die nicht für mobile Geräte optimiert (responsive) ist. Das tue ich mir ein- oder zweimal an, danach trage ich mich aus der Liste aus.
Aber auch mobil-optimierte Newsletter sind oft schlecht designt. Die wesentlichen Aspekte wollen Leser heute schnell erfassen und überfliegen können. Fünf Zeilen am Desktop werden auf dem Smartphone zu endlosen Bleiwüsten.
Selbst wenn es gewöhnungsbedürftig ist: Mach wirklich kurze Absätze. Auch fettgedruckte Passagen erleichtern Deinen Lesern die Orientierung im Text.
Gib der E-Mail einen frischen Anstrich mit ein oder zwei wirklich guten Bildern und/oder Grafiken. Das lockert optisch auf und Du kannst das Ganze persönlicher gestalten.
Du brauchst auch keine Angst vor freien Flächen zu haben (auch Whitespace genannt). Je übersichtlicher Deine E-Mails sind, desto besser für Deinen Leser.
Um Dir zum Schluss etwas den Druck zu nehmen: Öffnungsraten von 30 Prozent gelten schon als sehr gut, alles was darüber liegt, ist wirklich toll.
Ganz grundsätzlich musst Du natürlich in Sachen E-Mail-Marketing und Newsletter noch viel mehr beachten. Ich habe eine Infografik erstellt, die einige Aspekte zusätzlich enthält. Du kannst sie Dir gern als pdf hier herunterladen und mit anderen teilen. Wenn Du regelmäßig Tipps, Infos und Freebies von mir bekommen möchtest, dann hol Dir jetzt meinen Newlsetter.
Hallo Simone,
ich denke vor allem dem Punkt 2 sollte hier seeeehr viel Beachtung geschenkt werden. Der Inhalt der Mail kann überragend sein, wenn der Betreff aber falsch ist, bringt das leider alles nichts.
Toller Artikel. Werd‘ ich gleich mal teilen 🙂
LG,
Kevin
Hallo Kevin,
danke für Dein positives Feedback und fürs Teilen! Die Betreffzeile wird tatsächlich oft zu wenig beachtet. Ich glaube, vielen Versendern ist nicht klar, dass man sich das Vertrauen und Wohlwollen der Leser immer wieder neu erarbeiten muss. Dazu gehört eben auch ein knackiger und klarer Betreff.
Viele Grüße
Simone