10 Tipps für den digitalen Frühjahrsputz - Aufräumen in Blog und Website - Titelbild Blogartikel

10 Tipps zum Aufräumen – Frühjahrsputz auf Website und Blog

Die Sonnenstrahlen werden wärmer, die Vögel zwitschern und mit mehr Licht wird auch der Winterstaub sichtbar. Zeit für den Frühjahrsputz. Aufräumen ist aber nicht nur zu Hause angesagt. Auch Texte, Websites und Blogs setzen Staub an und wollen für Deine Leserinnen und Leser freigepustet werden.

Es gibt zwei Zeiten, die ich klassisch nutze, um all das loszuwerden, was ich als überflüssig empfinde: Entweder erledige ich das zwischen Weihnachten und Neujahr oder (und das ist häufiger der Fall) zum Frühlingsanfang. Was überflüssig ist, darüber gehen innerhalb der Familie die Vorstellungen schon mal auseinander. Was ich wegwerfen würde, ist oft für die Kinder sehr wertvoll …

Bei Texten, Websites und Blogs gibt es aber Dinge, die ganz sicher weg können oder zumindest aufpoliert werden müssen. Welche das sind, zeige ich Dir jetzt. Wir starten mit den Texten:

1. Phrasen und Übertreibungen

„Unsere maßgeschneiderten Coachings sind vom XY-Verband zertifiziert, um Ihnen höchste Qualitätsstandards bieten zu können.“ Sätze wie diese klingen im ersten Moment wahnsinnig wichtig, aber sie vermitteln keinerlei Inhalt, geschweige denn einen Nutzen. Bedauerlich.

Deine Leser*innen sollen ja möglichst viel Wissen, Unterhaltsames oder auch Nachdenkliches bei Dir mitnehmen. Und bestensfalls werden sie Kundinnen oder Kunden.

Die schlimmste aller Phrasen ist für mich: „Herzlich willkommen auf meiner Website.“ Das klingt zwar freundlich, ist aber überflüssig. Du vergeudest wertvollen Platz und die Zeit Deiner Leser*innen, die nach brauchbaren Informationen suchen.

Falls sich also ganz oben auf Deiner Homepage / Startseite, im Seitentitel oder in der Meta-Beschreibung diese Phrase befindet, streichst Du sie sofort und ohne Ausnahme. Da hilft kein Aufräumen, da ist Ausmisten angesagt.

Mein Tipp: Schreib so konkret wie möglich und behalte immer den Kundennutzen im Hinterkopf. Zeit für freundliche Begrüßungen ist im Vorgespräch immer noch.

2. Füllwörter

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Füllwörter. Bloggern helfen sie, ihren Artikeln eine bestimmte Schreibstimme zu verleihen. In sachlichen Texten (z. B. auf der Website oder auf der Landing-Page) haben sie aber nichts zu suchen.

Mein Tipp: Nimm Dir einen Text exemplarisch vor und markiere sämtliche Füllwörter. Du wirst schnell merken, welche Du häufig nutzt und auf welche Du gut verzichten kannst. Diese Wörter löschst Du dann einfach. Zu den Füllwörtern gehören unter anderem: also, an sich, freilich, halt, quasi, relativ, schon, übrigens, wohl, zwar.

3. Rechtschreib- und Grammatikfehler

Rechtschreibung ist nicht jedermanns Sache. Deshalb gibt es im Internet genügend Möglichkeiten, Texte noch einmal zu überprüfen. Das beste Angebot hat aus meiner Sicht der Duden. Du findest dort die Rechtschreibprüfung, den Duden-Mentor.

Auf der klassischen Duden-Website kannst Du darüber hinaus jedes Wort, bei dem Du unsicher bist, nachschlagen. Bei Verben liefert der Online-Duden sogar sämtliche Verbformen auf einen Blick (hier am Beispiel des Wortes mitmachen).

Es geht mir hier nicht um Perfektion. Selbst Lektoren unterlaufen Tippfehler. Wenn Du aber in jedem zweiten Satz Fehler hast, kommt das nicht gut an.

Schlimmstenfalls laufen Dir die Leser*innen weg. Das bemerkt Google und wertet Deine Seite ab, weil (aus Sicht der Suchmaschine) der Inhalt nicht so dolle sein kann, wenn die Absprungrate sehr hoch ist. Rechtschreibung und Grammatik sind damit indirekt Rankingfaktoren.

Was Grammatik betrifft: Die meisten Fehler entstehen hier durch viel zu kompliziert aufgebaute Sätze. Es stimmen plötzlich die Bezüge nicht mehr. Wenn Du dann auch noch Kommas falsch oder gar nicht setzt, sorgst Du für viel Verwirrung und für wenig Lesefreude.

Mein Tipp zum Aufräumen in Sachen Rechtschreibung und Grammatik lautet: Trenn Dich von Bandwurmsätzen. Sehr viele Fehler entstehen durch lange, verschachtelte Sätze. Davon abgesehen sind sind kurze Sätze (und kurze Absätze) online einfach viel angenehmer zu lesen.

4. Passiv

Passiv macht Texte behäbig und langweilig. Es ist die Leideform des Verbs. Was starke Texte brauchen, ist aber eine positive Grundhaltung (die Energie folgt der Aufmerksamkeit). Außerdem ist bei Passiv-Konstruktionen die handelnde Person unwichtig. Wollen wir das? Wollen wir nicht. Wenn sich ein Text um Dich und Dein Unternehmen dreht, wie kannst Du bzw. das Unternehmen dann unwichtig sein?

Mein Tipp: Wenn Du darauf achtest, im Aktiv zu schreiben, werden Deine Sätze automatisch kürzer und knackiger. Ein angenehmer Nebeneffekt. 🙂

5. Substantivierungen und Nominalstil

Wenn Worte auf -ung, -heit und -keit oder auf -ismus, -ät, -ion oder -ive enden, sei wachsam. Substantive blähen Texte auf und machen sie schwerfällig. Das Gute daran ist, dass Du sie fast immer problemlos durch Verben ersetzen oder zumindest gut umformulieren kannst.

  • Beachtung schenken – beachten
  • zum Ende bringen – beenden
  • Umwandlung – umwandeln
  • zur Sprache bringen – ansprechen

Mein Tipp: Arbeite möglichst mit Verben und mach Deine Texte so lebendig.

Weiter geht es damit, wie Du den technischen Teil Deiner Website oder Deines Blog aufräumen kannst.

 

6. Links

Funktionieren alle internen und externen Links? Wenn ein Link ins Nichts führt, ist das ärgerlich für Deine Leser*innen, es wird allerdings auch von den Suchmaschinen nicht gern gesehen. Hier aufzuräumen ist also hilfreich in Sachen SEO.

Mein Tipp: Für WordPress gibt es das Plugin Broken Link Checker, das Dir die Arbeit erleichtert.

7. Seitentitel und Metabeschreibung

Google hat in der Vergangenheit immer wieder an den Längen von Seitentiteln und Metabeschreibung geschraubt. Schau also nach, ob das, was Du dort eingetragen hast, den aktuellen Anforderungen entspricht.

Im Moment gilt für den Seitentitel eine Länge von 60 Zeichen, für Meta-Beschreibungen sind es maximal 160 Zeichen.

Mehr zu diesem Thema und hilfreiche Abbildungen findest Du in meinem Artikel „Onpage-SEO für Anfänger“.

8. Keywords

Sie sind wichtig, aber Du solltest wissen, wie Du sie richtig einsetzt. In jedem zweiten Satz das Keyword unterzubringen, wird von Google eher bestraft als belohnt.

Wir schreiben für Menschen, nicht für Suchmaschinen. Schau also dringend auf Deine Keyword-Dichte, vor allem bei alten Artikeln. Taucht es zu häufig auf, ersetz es durch verwandte Begriffe. Deine Leser*innen werden es Dir danken – und Google auch.

Möchtest Du dieses Thema vertiefen? Dann empfehle ich Dir wieder meinen Blogartikel zu den SEO-Grundlagen.

Mein Tipp: Wenn Du mit WordPress arbeitest, ist das kostenlose Plugin Rank Math SEO perfekt für Dich geeignet. Du kannst ganz leicht von Yoast dorthin umsteigen.

9. Plugins

Die vielen Plugins bei WordPress machen einem das Leben und Arbeiten leichter. Allerdings nur, wenn Du sie regelmäßig aktualisierst und prüfst, ob sie noch vom Hersteller „gewartet“ werden. Sonst machst Du leider Hackern das Leben leicht.

Nicht mehr auf die aktuelle WordPress-Version angepasste, veraltete Plugins sind ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Dasselbe gilt für Plugins, bei denen Du vergisst, sie zu aktualisieren, wenn es eine neue Version davon gibt. Also: aufräumen!

Mein Tipp: Schau mindestens einmal pro Monat in Deine WordPress-Installation und aktualisiere die Plugins. Überleg Dir auch, ob Du wirklich jedes Plugin brauchst. Je weniger Plugins, desto besser. Was unnötig ist, solltest Du löschen (nicht nur deaktivieren).

10. Aktualität

Sind alle Angaben auf allen Unterseiten der Website stimmig? Wie sieht es mit  Telefonnummern, sozialen Netzwerken und anderen Querverweisen aus? Vielleicht brauchst Du gar nicht für jedes Netzwerk ein Icon auf der Website oder im Blog.

Wenn es z. B. einen Link zu einem uralten Xing-Profil gibt und Du längst viel aktiver bei LinkedIn bist, dann ändere das unbedingt.

Oder dümpelt Deine Facebook-Seite so vor sich hin? Wenn Besucher dort kaum aktuelle oder relevante Beiträge finden, wirkt das unprofessionell. Nimm sie also besser von der Website.

Mein Tipp: Glänz lieber mit weniger Schnickschnack, aber dafür richtig.

Das war jetzt eine Menge Input. Ich fasse noch einmal zusammen, auf welche Aspekte Du achten solltest, wenn Du in Deinen Texten und auf der Website oder im Blog aufräumen möchtest:

  1. Ersetze Phrasen und Übertreibungen durch Aussagen mit Nutzen.
  2. Verzichte weitgehend auf Füllwörter.
  3. Verbessere Rechtschreib- und Grammatikfehler.
  4. Schreib im Aktiv und formuliere positiv.
  5. Ersetze Substantivierungen durch Verben.
  6. Kümmere Dich um funktionierende Links.
  7. Formuliere Seitetitel und Meta-Beschreibungen in der richtigen Länge.
  8. Setz Keywords mit Bedacht ein.
  9. Aktualisiere Plugins und WordPress-Versionen regelmäßig.
  10. Halte sämtliche Informationen über Dein Unternehmen aktuell.

Ich hoffe, die Tipps helfen Dir, immer einen frischen und aussagekräftigen Internetauftritt zu behalten. Stell mir gerne Fragen in den Kommentaren, wenn etwas unklar geblieben ist.

Dieser Artikel ist zuerst im Januar 2018 auf meinem Blog erschienen und ich habe ihn nun aktualisiert.


Portrait Simone Maader, TExte, Content-Strategie, Content-PlanMoin! Ich bin Simone Maader, ein echtes Nordlicht und mein Credo ist #einfachbessererContent. Ich möchte, dass Du Deine Zielgruppe begeisterst, in Suchmaschinen gefunden wirst und die sozialen Netzwerke mit Freude, Leichtigkeit und vor allem erfolgreich nutzt.

Deshalb schreibe ich nicht nur Texte, sondern gebe auch Workshops, halte Vorträge und berate oder begleite Selbstständige und Unternehmer*innen 1:1 rund um Content-Strategie und Content-Planung. Mehr dazu erfährst Du auf meiner Website: https://www.maader.de/leistungen/

8 Kommentare zu „10 Tipps zum Aufräumen – Frühjahrsputz auf Website und Blog“

  1. Super Auflistung für alle die Texte schreiben! Das mit Substantivierungen und Nominalstil ist mir neu, das werde ich künftig beachten. Alles andere „versuche“ ich schon so gut es geht umzusetzen. Sehr hilfreich!

    1. Liebe Birgit,
      herzlichen Dank für Dein Feedback. Es freut mich, dass Dir meine Tipps helfen. Substantivierungen rutschen einem leider schnell mal in den Text. Aber jetzt hast Du sie bestimmt besser im Visier. 🙂

      Herzliche Grüße
      Simone

  2. Toller Text. Habe mir 2 Punkte bedonders gemerkt.

    Ich habe aber ein Problem mit Kommata. In meinen Blog versuche ich kurze Sätze zu benutzen. Da braucht man leider ab und zu auch mal ein Komma. Meine Rechtschreibprüfung bringt da nix. Hast Du einen Tipp für ein Nachschlagewerk?
    Danke“

    1. Liebe Inge,

      Danke für Dein Feedback. Wie schön, dass Dir die Tipps geholfen haben! Kommasetzung ist allerdings wirklich mühsam zu lernen.

      Ein spezielles Tool zum Überprüfen kenne ich nicht. Die online Rechtschreibprüfung (https://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online) erkennt tatsächlich den einen oder anderen Komma-Fehler. Manchmal wird aber auch nur ein Vorschlag gemacht. Dann musst Du selbst wissen, welche Regel in dem Fall für Deinen Satz gilt.

      Ich habe den aktuellen Duden auf dem Schreibtisch stehen und schlage dort auch immer mal wieder die Kommaregeln nach, falls Dich das beruhigt. Dass die Regeln seit meiner Schulzeit in einigen Fällen aufgeweicht wurden, macht es auch nicht einfacher. 😉

      Viele Grüße
      Simone

  3. Danke für deine schöne Liste liebe Simone. Die Schreibweisenwahl von Passiv auf Aktiv ist aus meiner Sicht richtig effektiv, um beim Leser das Gefühl, des angesprochen seins zu erzeugen. Die Keywords werden als Maßnahme noch viel zu oft vergessen und ohne sie wird es mit der Auffindbarkeit und Sichtbarkeit in Google schwer. Ich nutze für meine online Rechtschreibprüfung seit Jahren LanguageTool. Kann mir nicht mehr vorstellen, wie es ohne war. Wahnsinn. Danke dir. Liebe Grüße Britta

    1. Liebe Britta,
      danke für Deinen Kommentar. LanguageTool ist für mich auch ein absoluter Gamechanger gewesen. Das möchte ich nicht mehr missen, da geht es mir wie Dir. Viele Grüße – Simone

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